Mobilität der Zukunft: Mit E-Autos gegen die Klimakrise?

Der Verkehr ist als zweitgrößter Verursacher von Treibhausgasen ein treibender Faktor der Klimakrise. Wir werfen einen Blick darauf, was die Politik dagegen unternimmt, warum Chiles Bevölkerung diese Pläne kritisiert und wieso die Kämpfe von Arbeiter*innen und Klimakämpfe zusammenpassen. Chatte danach mit Maxi aus der Zukunft und finde heraus, wie es anders geht.

Autoverkehr als Treiber der Klimakrise

So geht es nicht weiter mit dem Autoverkehr. Er verbraucht derzeit 27,14% des gesamten Energieverbrauchs und verursacht fast ein Viertel der deutschen Treibhausgasemissionen. Hinzu kommen noch die Emissionen durch den Bau von Straßen und weitere gesundheitliche Schäden durch Abgase, Feinstaub, Lärm und Unfälle. Obwohl moderne Fahrzeuge das Klima weniger belasten als vor zwanzig Jahren, sind die Emissionen aufgrund des gestiegenen Verkehrsaufkommens angestiegen. Im Verkehrssektor sind die Emissionen der einzige Bereich, in dem keine Rückgänge verzeichnet werden.

Soziale Aspekte

Der starke Individualverkehr führt auch zu ungerechter Verteilung des öffentlichen Raums, in Berlin sind z.B. 58% aller Verkehrsflächen dem Auto gewidmet obwohl nur 30% der Wege mit dem Auto zurückgelegt werden.

Sind E-Autos die Lösung?

Grafik eines blauen schicken Autos vor dem Hintergrund einer Lithiummine.
Die oft angebrachte Lösung um die Schäden durch den Verkehr zu beheben sind Elektro-Motoren. Dabei ist das ein unzureichender Ansatz, der nur ein Problem löst, und neue Probleme hervorruft. An der Verteilung des öffentlichen Raumes ändert eine Elektrifizierung zum Beispiel nichts. Aber auch auf der ökologischen Ebene erweist sich die automobile Elektromobilität als Scheinlösung.

Also was ist eigentlich schlecht an E-Autos?

Die Nachfrage nach E-Autos boomt. Doch auch elektrisch betriebene Fahrzeuge benötigen Ressourcen. Sie benötigen Lithium für die Batterien, und Strom, um aufgeladen zu werden. Der Strom wird immer noch nicht zum Großteil aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen und ist deshalb schädlich für Umwelt, Klima und Menschen. Doch selbst wenn in Zukunft der komplette Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden würde, braucht es immer noch Ressourcen, um Windanlagen und Solarpaneele herzustellen. Wenn es wie bisher weitergeht und der Straßenverkehr und Verkauf von Autos sich immer weiter steigert, werden auch diese Ressourcen ausgehen - denn auch sie sind begrenzt.

Verheerende Folgen des Lithiumabbaus

Schon jetzt hat der Abbau von Lithium für Autobatterien weitreichende Folgen. In den folgenden Videos wurde mit Betroffenen gesprochen, die von den problematischen Folgen des Lithiumsabbaus erzählen. Die Videos sind auf Spanisch, aber du kannst zwischen englischen, deutschen und spanischen Untertiteln wählen.

Grüner Kolonialismus

Grautöne des Lithiums

Arbeitskampf und Klimakampf - ein Widerspruch?

Foto von Arbeiter*innen des #insorgiamo einer Fabrik die ein Transparent halten auf dem steht: "collectivo di fabrica, lavoratori gkn firenze"
Ein Argument, das oft gegen die Klimabewegung im Allgemeinen aber auch im Verkehrssektor im spezifischen angebracht wird ist, dass Arbeitsplätze verloren gehen und Klimakämpfe so Arbeiter*innen schaden. Denn wenn es weniger Straßenverkehr gibt und weniger Autos gefahren werden, braucht es ja auch keine Arbeiter*innen in Autofabriken und Zuliefererbetrieben mehr. Doch ist wirklich die Klimakrise eine Gefahr für die Arbeit der Fabrikarbeiter*innen? Ist Klimakampf und Arbeitskampf wirklich ein Widerspruch?

Insorgiamo! - Lasst uns aufstehen!

Arbeiter*innen halten ein Transparent auf dem steht: "insorgiamo, prato Antifa con le lavoratrici i lavoratori de GKN
Im folgenden Text kannst du über einen Fall lernen, indem Arbeiter*innen und Klimaaktivist*innen zusammen protestieren; über eine Fabrik, die geschlossen wurde, nicht wegen der starken Klimabewegung, sondern um die Produktion ins Ausland zu verlegen und so Profite zu erhöhen; und über den Umgang der betroffenen Arbeiter*innen. Der Kampf läuft unter dem Motto „Insorgiamo!“, was so viel wie „Lasst uns aufstehen“ bedeutet, und eine Anspielung auf die antifaschistischen Kämpfe der Partisanen im 20. Jahrhundert ist, die unter diesem Motto Florenz befreit haben.   Sortiere die Textabschnitte so, dass sich ein sinnvoller, chronologisch richtiger Text ergibt.  

#insorgiamo Klimabewegung aus der Autofabrik

Mobilität der Zukunft: Das Jahr 2053

Na gut, aber wenn nur die Umstellung auf E-Autos bei weiter steigendem Wachstum der Autoindustrie und Steigerung des Straßenverkehrs nicht reicht, bedeutet das, dass die Zahl der Autos reduziert werden muss. Doch wie könnte das aussehen? Es braucht einen kompletten Wandel in der Vorstellung von Mobilität, die aktuell verbreitet ist und an der sich Stadtplanung orientiert. Menschen müssen ihre Mobilitätsbedürfnisse auch ohne ein persönliches Auto ausleben können, es braucht Alternativen, um zur Arbeit, in den Urlaub und zum Supermarkt zu kommen. Dabei können viele Menschen sehr viel Lebensqualität dazugewinnen.

Unterhalte dich mit Maxi aus dem Jahr 2053 darüber, wie Transport und Mobilität in der Zukunft aussehen könnte.

Chat mit Maxi aus der Zukunft

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Quellen: Mobilität der Zukunft - Mit E-Autos gegen die Klimakrise

Nutzen und Teilen!

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe ExitKrise! - Grundlagen zu Krisen und Wegen zu Globaler Gerechtigkeit, das in Kooperation mit Konzeptwerk Neue Ökonomie (externer Link, öffnet neues Fenster) erstellt wurde (mehr zu den Beteiligten). Online Redaktion von Alina Kopp. Dieser Beitrag wird unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 (externer Link, öffnet neues Fenster)veröffentlicht! Teile, nutze oder adaptiere es für deine Bildungsarbeit. Vergiss nicht es weiter unter den gleichen Bedingungen zu veröffentlichen und dabei LINX und die Autor*innen zu erwähnen!

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