Während der Trump-Präsidentschaft wandten sich die US-Gewerkschaften zunächst nur symbolisch gegen den Aufstieg des Autoritarismus. Mit der Zeit handelten sie entschlossener. Wo Gewerkschaftsmitglieder am Arbeitsplatz aktiv wurden, gelang es, die Entwicklung in Richtung Autoritarismus zu bremsen und mitunter Erfolge zu erzielen.
Während der Trump-Präsidentschaft wandten sich die US-Gewerkschaften zunächst nur symbolisch gegen den Aufstieg des Autoritarismus. Mit der Zeit handelten sie entschlossener. Wo Gewerkschaftsmitglieder am Arbeitsplatz aktiv wurden, gelang es, die Entwicklung in Richtung Autoritarismus zu bremsen und mitunter bedeutende Erfolge zu erzielen.
Der gewerkschaftliche Organisationgrad in den USA betrug 2016 nur 10,7%. Er war 50 Jahre lang gesunken, so wie das Arbeitereinkommen. Donald Trump versprach »Make America Great Again« durch strikte Einwanderungspolitik, harte Handelspolitik und die Stärkung von Polizei und Militär. Er gewann die Mehrheit im mittleren Westen, einst Gewerkschaftshochburg, und wurde Präsident. 52% der weißen Gewerkschaftsmitglieder stimmten für ihn.
Der erste massive Arbeiterwiderstand begann im Februar 2018 in West Virginia, wo Trump mit 42% Vorsprung gewonnen hatte. In den USA erleben Lehrer:innen seit Jahren sinkende Reallöhne und Austerität.
In West Virginia lagen ihre Gehälter auf Platz 48 der 50 Bundesstaaten und für öffentliche Beschäftigte gilt Streikverbot.
Im Sommer 2020 verzeichneten die USA die höchsten Covid-19-Infektions- und Todeszahlen der Welt. Systemrelevante Arbeiter:innen – darunter sehr viele Migrant:innen, Schwarze und People of Color – mussten weiterarbeiten, oft ohne angemessene Schutzausrüstung oder Entlohnung.
Am 25. Mai 2020 ermordeten Polizeibeamte in Minnesota den unbewaffneten Schwarzen George Floyd. Der Mord wurde gefilmt und ging online. Es kam zu riesigen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Es war ein von Schwarzen angeführter Klassenaufstand.
Der Gewerkschaftsdachverband AFL-CIO erklärte seine Unterstützung für Black Lives Matter. Aber erst mit der Zeit wurden Einzelgewerkschaften aktiv. Am 19. Juni (Feiertag zur Erinnerung an das Ende der Sklaverei) bestreikte die Hafenarbeitergewerkschaft ILWU für die Dauer einer Acht-Stunden-Schicht alle 29 Häfen der Pazifikküste.
Die Aktion war weitgehend symbolisch, doch im Großmaßstab Aktionen am Arbeitsplatz zu organisieren, war für die US-Gewerkschaften ein Novum. Sie hatten bis dahin auf einer klaren Trennung von Arbeitskampf und politischer Aktion bestanden.
Mit der aktuellen Inflationskrise, entsteht ein neues Terrain für die Organisierung der Arbeiter*innen, die wieder einmal am stärksten von der neoliberalen Politik und ihren Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Erzählung: Dario Azzellini, Grafik: Carina Crenshaw
Dies ist ein visuelles Storytelling inspiriert vom Artikel "Gewerkschaften gegen Trumps Autoritarismus" von Patrick Young, der in dem Sammelband "Mehr als Arbeitskampf! Arbeiterinnen und Arbeiter weltweit gegen Autoritarismus, Faschismus und Diktatur (externer Link, öffnet neues Fenster)" von Dario Azzellini veröffentlicht wurde.
Diese visuelle Erzählung wird unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 (externer Link, öffnet neues Fenster)veröffentlicht! Teile, nutze oder adaptiere diese grafische Erzählung für deine Bildungsarbeit. Vergiss nicht es weiter unter den gleichen Bedingungen zu nutzen und dabei LINX und die Autor*innen zu erwähnen!
Mit den neoliberalen Reformen, die Macron zügig umgesetzt hat, ist der soziale Dialog zwischen den sozialen Bewegungen, den Gewerkschaften und der Regierung schwieriger und zersplitterter geworden. Die Gelbwesten konnten den Kurs Macrons nicht entscheidend ändern. Doch sie haben kapitalismuskritische und klassenkämpferische Positionen neu artikuliert, auch unter der Berücksichtigung migrantischer Kämpfe.
Mit der Alternative für Deutschland (AfD) hat sich eine faschistische Partei etabliert, die bis in die politische Mitte wirkt. Sie agitiert gegen ein »heimatloses Großkapital«, das Profite »auf Kosten des deutschen Arbeitnehmers« ins Ausland schafft. In ihrer politischen Bildung wurde der rechten Hetze nach dem „Sommer der Migration“ 2015 verstärkt ein realistisches Bild der Asyl- und Migrationspolitik entgegengesetzt.
Seit 2014 regiert eine von der rechten Hindu-nationalistischen Partei des indischen Volkes, geführte Koalition unter Narendra Modi. Um internationales Privatkapital anzuziehen wurden Kündigungen und das Vorgehen gegen Gewerkschaften erleichtert und Staatsunternehmen sollen privatisiert werden. In diesem Kontext organisieren sich traditionelle Gewerkschaften und Verbände aber auch informelle und Wanderarbeiter*innen.
2019 wurde Chile von der größten Revolte in seiner Geschichte erfasst. Die rechte Regierung unter Sebastián Piñera reagierte mit militärischer Repression. Auf dem Höhepunkt der Proteste kam es zu einem massiven Generalstreik der den Weg für ein Verfassungsreferendum ebnete. Nach zweijähriger Arbeit wurde der neue Verfassungsentwurf in einer Volksabstimmung abgelehnt.
Kolumbien gilt als älteste Demokratie Lateinamerikas. Tatsächlich ist es ein autoritäres Regime, das seit über 100 Jahren Krieg gegen die Bevölkerung führt. Wie leistet die Bevölkerung Widerstand?
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