Die feministische Stadtplanung möchte Städte für alle Geschlechter gerecht gestalten. Dabei stellt sich die Frage: Für wen wurden diese Räume gebaut? Welches Leben wird hier ermöglicht – und welches nicht? Erlebe mit dieser interaktiven Karte den Alltag von Bewohner*innen in verschiedenen Teilen einer Stadt, lerne ihre Geschichten und Probleme kennen und erfahre, wie man sich für den Umbau zu einer gerechteren Stadt organisieren kann.
Geschlechterverhältnisse in der Stadtplanung zeigen sich in vielen Facetten: In der Länge der täglichen Wege, die man zurücklegen muss; darin, wie gut die jeweiligen Chancen auf dem Wohnungsmarkt sind; und in der Art, wie wichtige Einrichtungen für die Sorgearbeit wie z.B. Kitas oder Supermärkte organisiert sind.
Da Geschlechterverhältnisse auch immer eng mit anderen Machtverhältnissen wie Eigentum, Alter, Migrationsbiografien und vielem mehr verbunden sind, könnt ihr auf dieser Karte Geschichten von Stadtbewohner*innen in unterschiedlichen Lebenssituationen kennenlernen. Diese spielen sich in drei verschiedenen Stadtteilen ab: in der Altstadt, in einer Großwohnsiedlung im Plattenbau-Stil und einer informellen Siedlung, die sich direkt neben einem Luxus-Wohnprojekt befindet. Mit welchen Problemen haben Frauen, alte Menschen, Kinder, queere Menschen, arme Menschen dort zu kämpfen? Und wie könnte eine Stadt aussehen, die feministischer und gerechter gestaltet ist?
Wieso finden sich Geschlechterverhältnisse auch in der Stadtplanung wieder? Meistens hat dies mit der Verteilung von Arbeit in der Gesellschaft zu tun. In dem binären Geschlechtermodell von Mann und Frau sind es traditionell Frauen, die für Sorgearbeiten wie Einkaufen, Putzen oder die Versorgung von Familienmitgliedern zuständig sind, während Männer eher einer Lohnarbeit nachgehen. Dieses Modell liegt auch der Städteplanung zugrunde, was auf verschiedene Arten problematisch ist. Wir nehmen euch mit und zeigen euch die wichtigsten Fragestellungen, die sich aus einer feministischen Perspektive auf das Leben in Städten ergeben.
Durch das binäre Geschlechtermodell von Mann und Frau werden andere Geschlechter unsichtbar gemacht, die ebenfalls Unterdrückung erfahren. Dabei teilen Frauen, Lesben, intergeschlechtliche Personen, nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen (FLINTA) viele Probleme und Kämpfe miteinander - dennoch sind die Erfahrungen vielfältig und sie sind nicht immer auf die gleiche Art und Weise betroffen. Dasselbe gilt auch für das Zusammenspiel von Geschlecht und anderen Machtverhältnissen: Das Leben einer armen und einer reichen Person wird sich in vielen Punkten unterscheiden, auch wenn sie dasselbe Geschlecht teilen.
Ebenso vielfältig wie die Wohn- und Lebensumstände können auch die Entwürfe feministischer Städte sein - schließlich geht es nicht um die Erfüllung eines Regelbuches, sondern um Ideen der Inklusion und Gleichstellung, sowie dem gerechten Zugang zu Raum und Ressourcen. Mit der interaktiven Karte möchten wir euch anregen zu überlegen, wie eine feministische Stadt aussehen kann, welche Schnittstellen es mit anderen gesellschaftlichen Kämpfen gibt und selbst feministische Ansprüche an die Stadt- und Wohnungspolitik zu stellen.
Ein Beitrag von Anastasia Blinzov und Adriana Yee Meyberg. Entwicklung, Design und Programmierung von Monströös. Online Redaktion: Alina Kopp. Dieser Beitrag wird unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 (externer Link, öffnet neues Fenster)veröffentlicht! Teile, nutze oder adaptiere dieses Spiel für deine Bildungsarbeit. Vergiss nicht es weiter unter den gleichen Bedingungen zu veröffentlichen und dabei L!NX und die Autor*innen zu erwähnen!
Wer schmeißt eigentlich den Haushalt, wenn alle erwachsenen Mitglieder in einer Familie acht Stunden am Tag arbeiten? Nach Hause kommen, auf dem Weg Kinder einsammeln und noch schnell in den Supermarkt springen, bevor gekocht und aufgeräumt wird - Wo bleibt da noch Zeit für Freizeit, Beziehungen oder politische Arbeit? Welche Menschen diese Zeit trotzdem haben, welche nicht und wie es auch anders geht, kannst du hier erfahren.
Klimakatastrophe, Wirtschaftskrise, globale Ungleichheit und Armut - eine Krise jagt die nächste. Um eine nachhaltige Welt zu gestalten, in der Mensch und Natur langfristig im Einklang leben können, brauchen wir einen sozial-ökologischen Wandel. Wir analysieren die Ursachen dieser Krisen und zeigen auf, wie wir gemeinsam eine gerechtere Welt für alle erkämpfen können.
Für mehr Personal, Entlastung und eine menschenwürdige Gesundheitsversorgung! Die Krankenhausbewegung hat in den letzten Jahren mit umfangreichen Streiks für eine Verbesserung der Situation von Patient*innen und Beschäftigten gekämpft. Welche Rolle Feminismus im Kampf gegen Kostendruck und Gewinnorientierung im Krankenhaus spielt, erfahrt ihr hier.
Pflegekräfte in Deutschland fehlen, das ist allen klar. Die Pflegekrise führt zu Einwanderung von Pfleger*innen aus Osteuropa und der ganzen Welt. Doch was passiert mit der Pflege in deren Herkunftsgebiet? Schau dir hier an, wie Sorgearbeit und die Bevölkerung sich in Europa entwickelt!
Sehr viele Frauen* müssen unfreiwillig eine Ehe eingehen. Laut Unicef sind weltweit 700 Millionen Frauen* zwangsverheiratet (Stand 2014). Doch worin besteht die Problematik? Wo liegt der Unterschied bei einer zwangsverheirateten Migrantin* im Vergleich zur zwangsverheirateten Einheimischen*? Diese und andere Fragen erklären wir in diesem Beitrag.
Feminizide sind Morde an Frauen und Menschen, die von den Täter*innen als weiblich gelesen werden. Diese Morde passieren, weil die Täter*innen alles Weibliche abwerten und hassen.
Wer bestimmt über unseren Körper? Kaum ein Kampf stellt diese Frage radikaler als die weltweit hart geführten Proteste um das Recht auf Abtreibung.
Feministisch – Geschlechterreflektierend – Queer. Wie werden diese Begriffe in der politischen Bildungsarbeit gefüllt, diskutiert, genutzt und weiterentwickelt? Diese Broschüre zeigt, dass "Geschlecht" mit anderen Machtverhältnissen verflochten ist.
Wie kann eine feministische Stadt aussehen und was haben Toiletten mit Feminismus zu tun? In diesem Interview stellen wir euch zwei Aktivist*innen vor, die sich für kostenfreie öffentliche Toiletten einsetzen, die für alle Körper und alle Bedürfnisse eingerichtet sein müssen. Und wie kann eine feministische und inklusivere Stadt generell aussehen?
Verschiedene gesellschaftliche Diskriminierungsebenen, wie z.B. Rassismus, Sexismus und Klassismus tragen zu einer Schlechterstellung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen bei. Damit setzt sich das vorliegende Bildungsheft «Intersektionalität» auseinander und möchte dazu beitragen, eine intersektionale Perspektive in der politischen Bildungsarbeit stärker zu verankern.
Der «Feminist History Walk» nimmt uns mit auf eine Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart feministischer Kämpfe. Anhand von Zitaten tauchen wir in die Geschichten feministischer Bewegungen, Aufstände und Diskussionen ein. In diesem Quiz kannst du etwas darüber erfahren, wie sich Feminist*innen an unterschiedlichen Orten, Zeiten und Zusammenhängen organisiert haben.
In diesem Interview erklärt Natascha Strobl was Antifeminismus ist, wie antifeministische Angriffe aussehen und was weltweit gegen Antifeminismus unternommen wird.
Cookie-Hinweis
Wähle bitte alle Cookies aus, damit du L!NX wirklich erleben kannst! Wir setzen unser Video- und Audiocontent über Youtube und Soundcloud ein! Lasse alle Cookies zu, wenn du das vollständige Angebot sehen willst. Zur Cookie-Erklärung