Seit Jahren machen die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen Schlagzeilen und trotzdem hat sich kaum etwas an der Situation geändert. Um die 6500 Arbeiter aus Südasien sind laut Schätzungen seit Beginn der Bauarbeiten auf den WM-Baustellen in Katar zu Tode gekommen. In diesem Kurzfilm werfen wir einen Blick auf die Situation der vielen „Gastarbeiter*innen“ in Katar.
Besonders umstritten ist die Entscheidung der FIFA, die WM der Männer 2022 im Golfstaat Katar auszutragen. Dort steht es nämlich nicht nur um viele grundlegende Menschenrechte oder die Pressefreiheit schlecht; auch die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen im reichen Katar machen seit Jahren Schlagzeilen. Ungefähr 6.500 Arbeiter*innen sind laut Schätzungen seit Beginn der Bauarbeiten an den Stadien zu Tode gekommen. Viele weitere wurden durch unzureichende Sicherungsmaßnahmen verletzt.
In diesem Kurzfilm werfen wir einen Blick auf die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen der vielen „Gastarbeiter*innen“ in Katar. Dabei stellen wir uns die Frage, was wir als Fußballfans tun können, um die Aufmerksamkeit auf die Missstände hochzuhalten und weiterhin Druck auf Katar auszuüben.
Millionen Fußball-Fans auf der Welt verfolgen regelmäßig die Spiele ihrer Lieblingsmannschaften in den unterschiedlichsten Ligen, Pokalspielen oder internationalen Wettbewerben. Auch die Weltmeistermannschaft der Männer ist ein riesiges Spektakel mit garantierter Medienaufmerksamkeit, spannenden Partien und Orten der Zusammenkunft zwischen feiernden Fußballfans der verschiedensten Nationen.
Die katarische Regierung hat Reformen angestoßen. Doch die Abwesenheit von Gewerkschaften, einer Zivilgesellschaft und Möglichkeiten des Rechtsbeistands führen dazu, dass die Gesetze selten greifen. Seit 2014 behauptet die katarische Regierung, sie habe das Kafala-System abgeschafft. Zunächst handelte es sich um eine bloße Namensänderung – das Kafala-System wurde als Vertragssystem bezeichnet. Dann wurden die Bedingungen für einen Arbeitsplatzwechsel teilweise gelockert. Daraufhin wurde das bisherige Verfahren zur Erlangung einer Ausreiseerlaubnis schrittweise aufgehoben. Schließlich hat man das sogenannte No Objection Certificate(NOC), das Zeugnis des Bürgen/Arbeitgebers, ohne das Arbeiter*innen den Arbeitsplatz nicht wechseln durften, ganz abgeschafft.
Ein Jahr vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar haben wir Expert*innen von Menschenrechtsorganisationen, aus Gewerkschaften, aus der Politik, von Faninitiativen und migrantische Arbeiter aus Südasien um ihre Perspektiven auf das umstrittene Turnier gebeten. Wir beleuchten unter anderem die geopolitischen Hintergründe der Region, das Konzept «Sportswashing» sowie die Geschichte migrantischer Arbeit in Katar. Wir diskutieren die aktuellen Arbeitsrechtsreformen und die Frauenrechte in Katar. Wir entwerfen Ideen, wie globale Gerechtigkeit in der Sportindustrie aussehen könnte und welche wertvollen und notwendigen Beiträge Vereine und Verbände mit kritischem Engagement und demokratischen Strukturen leisten können.
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