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Juni
2022

Der Atlas der Versklavung

Der Atlas der Versklavung gibt einen Überblick über die vielen Zwangs- und Ausbeutungsformen in den unterschiedlichsten Zweigen der globalen Weltwirtschaft. Er schafft damit ein Bewusstsein für die nicht sichtbaren Realitäten moderner Sklaverei. Durch anschauliche Grafiken und mit detaillierten Fakten beleuchtet das Bildungsmaterial die Situation in verschiedenen Regionen der Welt.

Daten und Fakten über Zwangsarbeit und Ausbeutung der Versklavung

Hier kannst du den Atlas herunterladen. Anhand konkreter Beispiele wird aufgezeigt, dass der Fortbestand dieser unmenschlichen Praxis ein globales Problem darstellt.

7 Fakten über Versklavung weltweit

Versklavung Heute

Kreisdiagramme, die Schätzungen der ILO zu Eckdaten der modernen Sklaverei für die Jahre bis 2016 zeigen.
Was ist moderne Sklaverei? Auf diese Frage gibt es viele unterschiedliche Antworten. Drei Kriterien gehören zum kleinsten gemeinsamen Nenner einer Definition: fehlende Einwilligung, Anwendung oder Androhung von Gewalt und Ausbeutung. Zu den Kriterien können auch strukturelle Gewalt und Armut gehören, wenn sie Menschen in die Sklaverei führen, weil sie keine Alternative haben. Ferner liegen moderne Formen der Sklaverei vor, wenn Arbeitsbedingungen als illegal eingestuft werden oder wenn sie bestimmte Grenzen der Zumutbarkeit überschreiten.

Kapitalismus, nur möglich durch Versklavung und Enteignung

Grafik, die die Top 5 Importländer und -produkte, in denen Arbeit von versklavten Menschen stecken kann, zeigt (Top 1 Importland: USA, Top 1 Produkt: Handys, Laptops, etc.)
Ein Merkmal der kapitalistischen Weltwirtschaft ist der Einsatz von Zwangsarbeit in den globalen Lieferketten. So kommt Sklaverei unerkannt bei der konsumfreudigen Kundschaft der Importländer an. Sowohl Staaten als auch Unternehmen tragen die Verantwortung dafür, etwa durch fehlenden Sozialschutz, mangelnde Regulierung und die Nachfrage nach Billigprodukten.

Kinderarbeit: Wie große Konzerne davon profitieren

Diagramme, die das Ausmaß der Kinderarbeit in der Kakaoproduktion Ghanas und der Côte d'Ivoires zeigen.
Die meisten Untersuchungen, Medienberichte und Annahmen über Kinderarbeit in diesem Sektor gehen davon aus, dass diese Kinder oft lange Arbeitstage haben, gefährlichen Pestiziden und anderen Chemikalien ausge- setzt sind und nicht selten Verletzungen durch den Einsatz scharfer Messer oder Kettensägen erleiden. Im Februar 2021 verklagten sechs junge Erwachsene die größten Schokoladenunternehmen der Welt: Nestlé, Cargill, Barry Callebaut, Mars, Olam, Hershey und Mondelez. Sie sagten aus, als Sklavenarbeiter*innen eingesetzt worden zu sein und gaben den Konzernen zumindest eine Mitschuld an ihrer Versklavung und der anderer Kinder. Zwar wies der Oberste Gerichtshof der USA die Klagen gegen Nestlé und Cargill ab. Gleichwohl verstärkten die Prozesse den Eindruck, Kinderhandel, Kindersklaverei und Zwangsarbeit seien in diesem Sektor weitverbreitet.

Die Annahme, dass Sklaverei ein Überbleibsel der Vergangenheit sei, geht an der Realität vorbei!

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Dieser Atlas steht unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung –4.0 international“ (CC BY 4.0 (externer Link, öffnet neues Fenster)).
Sie können die einzelnen Infografiken dieses Atlas für eigene Zwecke nutzen, wenn der Urhebernachweis
„Bartz/Stockmar, CC BY 4.0“ in der Nähe der Grafik steht, bei Bearbeitungen „Bartz/Stockmar (M), CC BY 4.0“.

Mit Originalbeiträgen von

Dietmar Bartz, Remco Breuker, Katherine Brickell, Fiona de Hoog Cius, Franz Ebert, Liévin Feliho, Elise Gordon, Ellie Gore, Marion Guillaume, Kate Hodal, Toni Keppeler, Sandrine Kott, Genevieve LeBaron, Aya Majzoub, Janne Mende, Samuel Okyere, Bandana Pattanaik, Krishni Satchi, Luiza Soares Mariano Costa, Sue Thompson, Susan Tiefenbrun, Keno Verseck und Kim Weidenberg.

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