Die Klimakrise trifft FLINTA besonders hart: Sie sind Katastrophen oft schutzloser ausgeliefert und tragen weltweit die Hauptverantwortung für Pflege- und Sorgearbeit. Es braucht feministische Perspektiven auf Klimapolitik, die Geschlechterungleichheiten und soziale Ungerechtigkeiten konsequent mitdenken.
Finanzielle Ungleichheiten hängen auch mit anderen Ungleichheiten wie Geschlecht, Klasse und ethnische Zugehörigkeit zusammen. Im Patriarchat haben FLINTA weniger Zugang zu Bildung, Geld, Land und politischer Teilhabe als Männer. Die strukturelle Ungleichheit der sozialen und ökonomischen Stellung von FLINTA und Männern erschwert es FLINTA, in Gesellschaft und Politik aktiv teilzunehmen und mitzubestimmen. Seit Jahrhunderten kämpfen feministische Bewegungen weltweit gegen diese Ungleichheit.
Die UN-Frauenorganisation erklärt, dass die Gefahren der Klimakrise nicht geschlechtsneutral sind - was ist damit gemeint?Durch die ungleiche Verteilung von Macht und Ressourcen leiden FLINTA (externer Link, öffnet neues Fenster) häufiger und stärker unter den Folgen von Umweltzerstörung und Klimakrise.
Für die politische Praxis heißt das, dass klimapolitische Maßnahmen und Geschlechtergerechtigkeit zusammen gedacht werden müssen. Klimapolitik galt lange als geschlechtsneutral, doch seit den letzten Jahrzehnten fordern immer mehr internationale Netzwerke eine geschlechtergerechte Klimapolitik:
Doch Geschlechtergerechtigkeit muss nicht nur ein eigenes Ziel sein, sondern in alle anderen Umweltziele eingebaut werden, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Leider werden ausgearbeitete Gender-Aktionspläne bisher nicht genug in der Klimapolitik der einzelnen Länder umgesetzt. Viele Länder des Globalen Nordens sehen die internationalen Vereinbarungen oft nur als relevant für den Globalen Süden und haben erst jetzt die Bedeutung der Geschlechterverhältnisse für eine effektive Klimapolitik verstanden. In Deutschland wurden immerhin bereits sieben Gender-Dimensionen entwickelt, die als Genderaspekte der Klimapolitik wichtige Ansätze für gesellschaftliche Veränderungen bieten sollen.
Ein Beitrag von Clara Siegel, Online Redaktion von Fabian Riess. Dieser Beitrag wird unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-SA 4.0 veröffentlicht. Teile, nutze oder adaptiere diesen Beitrag für deine Bildungsarbeit. Vergiss nicht es weiter unter den gleichen Bedingungen zu veröffentlichen und dabei LINX und die Autor*innen zu erwähnen.
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